Dieser Weg führt zu keinem Ziel. Neue Koalitionen werden geschlossen, um diese dann auch zu hintergehen und sie alsbald wieder anzufeinden. Wir schreiten voran, um zu zerstören. Wenn du auch einmal die Hoffnung hattest, dass deine Taten einen tieferen Sinn hatten und die Welt zu einer besseren machen sollten, weißt du nun, dass das ein Hirngespinst war. Wir haben akzeptiert, dass unser Streben nur zum Schlechten führt. Nichts, was wir tun, zielt auf etwas anderes ab, als dass wir uns besser als die anderen fühlen könnten. Es lebt sich sehr gut mit dieser Erkenntnis. Zumindest hoffen wir das. Wir haben nur eine begrenzte Zeit auf dieser Erde, also lasst uns freimachen von allen Aufgaben, von Zwängen, die unseren Trieb im Zaum halten. Wäre da nicht die Angst, die Angst, die ich vor euch habe, dass ihr mich, und die, die neben mir stehen, zerdrücken könntet. Da ist sie dann doch wieder, diese Nächstenliebe. Bin ich ein Romantiker? Bin ich ein Humanist? Wieso hasse ich euch dann alle in euren Angewohnheiten, in eurem Egoismus und in eurem Selbsthass und euren Zweifeln, die mich euch gleichzeitig lieben lassen? Wo ist der rote Faden, der uns zumindest erlaubt, unser Denken eine Kausalität zu unterstellen? Der rote Faden ist zerschnitten. Kein Ende, dass sich einstellt. Wir sind eben einfach nur da.
Bin ich eine schreibende Gefahr, die man aufhalten muss? Darf meine Stimme nicht gehört werden? Wie zersetzend ist mein Selbstmitleid? Projiziere ich den Verlust der anderen in mich, um meiner eigenen Existenz zu mehr Relevanz zu verhelfen? Ja, ja und ja.
Es gibt nicht vieles, was wir uns an Regeln auferlegt haben. Sei nihilistisch - ja. Hasse deine nächsten - ist auch okay. Sei zynisch - niemals. Verliere niemals den Humor - auf jeden Fall ein Muss.
Vermisst du manchmal die Fähigkeit, dich zu freuen? Das ist dann wohl so. Wer ist daran Schuld? Es wäre schön, wenn es nur die anderen wären. Aber sie sind noch viel freudloser als du es jemals sein kannst. Hast du die anderen trotzdem lieb? Die Antwort, das ist dann vielleicht die Katharsis.
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